Geschichte
Hedwig Müller war eine Pionierin. 1934, mitten in der Wirtschaftskrise, gründete sie die Gartenbauschule Hünibach. Gemeinsam mit einer Gärtnerin bildete sie die ersten Lehrtöchter aus. Damit ermöglichte sie jungen Frauen erstmals eine Berufsausbildung, die davor nur Männern offen gestanden hatte.
Hedwig Müller war die Schwester der bekannten Jugendbuchautorin Elisabeth Müller, die wie sie in Hünibach lebte. Die Leitung der Gartenbauschule teilte sie viele Jahre mit Ruth Pfisterer und Gertrud Neuenschwander. Mehr über die Vergangenheit der Gartenbauschule erfahren Sie in diesen Dokumenten:
- Brief von Notar Krähenbühl an den Regierungsrat zwecks Mittelbeschaffung
- Brief der Gartenbauschule an die Eltern junger Töchter
- Alter Info-Flyer der Gartenbauschule
- Porträt Hedwig Müller
- Porträt Gertrud Neuenschwander
- Porträt Ruth Pfisterer
Meilensteine 2000 bis heute
2018
Nachdem im Sommer 2017 in Zusammenarbeit mit JardinSuisse erstmals Sommerflor torffrei produziert wurde, erfolgt im Frühling die Umstellung auf torffreie Pflanzenproduktion.
2017
Die aktuelle Sparrunde des Kantons bringt die Gartenbauschule in Bedrängnis: Der Regierungsrat will die Mitfinanzierung ab 2019 reduzieren und 2021 ganz einstellen. Im Juli startet die Kampagne «Rettet die Gartenbauschule Hünibach!» mit einer Petition, die von mehr als 35’000 Menschen unterschrieben wird. Am 4. Dezember nimmt der Grosse Rat mit 71 zu 70 Stimmen die Motion zur Rettung der Gartenbauschule an.
2016
Das neue Konzept der Gartenbauschule wird in die Praxis umgesetzt: im August starten die ersten Lernenden mit Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau und das zweite Lehrjahr besucht erstmals die externe Berufsschule IDM in Thun. Marianna Serena übernimmt am 1. Juli als Direktorin die Leitung der Gartenbauschule.
2015
Aufgrund der Neupositionierung starten an der Gartenbauschule erstmals Gärtner-Lernende mit Fachrichtung Stauden. Direktorin Renate Lorenz verlässt nach 17 Jahren die Gartenbauschule.
2014
Die erste Floristik-Lernende beginnt ihre dreijährige EFZ-Lehre in Hünibach.
2013
Start mit verkürzten EFZ-Lehren, für junge Erwachsene mit Berufs- oder Mittelschulabschluss.
2009
Die Gartenbauschule feiert ihr 75-Jahre-Jubiläum. Nach umfangreichen Renovationsarbeiten prangt der Betrieb im neuen Kleid. Im Sommer 2009 wird die Gartenbauschule nach ISO 9001:2008 zertifiziert.
2008
Hofsanierung und Renovation des Teichs im Garten.
2007
Renovierung Haupthaus, Ausbau Laden.
2006
Neubau Gärtnerei. Die Produktion erfolgt in diesem Jahr in der gepachteten Schadaugärtnerei in Thun.
2004
Neubau Verkaufsgewächshaus.
2003
Die Stiftung beschliesst Baumassnahmen, um die gärtnerischen Gebäude den heutigen Ausbildungserfordernissen anzupassen. Sie schreibt einen Projektwettbewerb für Ausbau und Renovierung von Gärtnerei und Hauptgebäude aus.
2002
Wiederum droht Gefahr, dieses Mal in Form der «SAR-Sparmassnahmen» des Kantons Bern. Der Schule sollen die Ausbildungssubventionen gestrichen werden. Mit vereinten Kräften und Blick nach vorne kann auch diese Hürde gemeistert werden.
2001
Renovation der Küche und Anschaffung einer Spülmaschine.
2000
Eine Leistungsvereinbarung und der Übertragungsvertrag mit dem Kanton Bern werden abgeschlossen.
- Unterricht mit Elisabeth Steiger
- Innenhof um 1945
- Verkauf und Rüsten
- Die Gründerin Hedwig Müller um 1970
- Die Geschwistern Müller: Elisabeth, Maria und Hedwig (vlnr)
- Unterricht mit Elisabeth Steiger
- Esszimmer um 1941
- Teich im Garten um 1941
- Lehrtöchter vor Brunnen im Hof um 1941
- Im Gewächshaus um 1941
- Frühling, vor dem Sattel, rechts Trudi Sommer, erste Lehrtochter in Hünibach, um 1938
- Haus und Hof um 1937
- Theaterspiel im Hof (mit Trudi Sommer) um 1935
- Werkzeugkeller um 1984
- Blick in Hof mit Schloss Chartreuse um 1908
Meilensteine 1934–1999
1999
Die Schule soll dem 8. Sparpaket des Kantons Bern zum Opfer fallen. Dank grossartiger Unterstützung von allen Seiten wird sie gerettet. Die Anbauflächen Aebnit in Oberhofen und Erlengut in Steffisburg werden gepachtet und ersetzen die auslaufende Pacht im Bonstettengut.
1998
Renate Lorenz übernimmt am 1. Juni als Direktorin die Leitung der Gartenbauschule.
1997
Die Gartenbauschule Hünibach gerät in Finanznot, die Schule wird provisorisch vom Kanton geführt.
1995/96
Umbau im Haupthaus. Die Zimmer werden renoviert, die Büros neu eingerichtet und die sanitären Anlagen erneuert. Im Dachstock entsteht ein zweites Klassenzimmer. Ein Projekt zur Erweiterung der Gartenbauschule im Bonstettengut wird in Angriff genommen; die Gartenbauschule pachtet Flächen im Bonstettengut.
1993
Anfang der neunziger Jahre gerät die Schule in eine Krise. Es sind nur noch neun Lehrtöchter an der Schule. Die Gärtnerinnenschule bekommt einen neuen Namen: Gartenbauschule Hünibach. Erstmals können auch junge Männer ausgebildet werden.
1987/88
Die Schule wird umgebaut. Das Klassenzimmer wird erweitert und das Esszimmer unterkellert. Dort werden Garderoben und Heizung untergebracht. In der ehemaligen Kutschengarage wird ein einfacher Verkaufsraum eingerichtet.
1985
Kauf des Seefeldes, eines Stück Lands, das vom Thunersee nur durch eine Hecke und den Spazierweg getrennt ist. Viele Ehemalige unterstützen mit dem symbolischen Kauf eines Quadratmeters den Erwerb. Die Gemeinde Hilterfingen stellt ein zinsloses Darlehen zur Verfügung.
1984
Grosses Fest in der Turnhalle Hünibach: Es werden 50 Jahre Gärtnerinnenschule Hünibach gefeiert. Dabei werden 353 Teller für die Gäste gerichtet und serviert.
1983
Gründerin Hedwig Müller stirbt.
1978
Kantonale Anerkennung und Subventionierung als Ausbildungsbetrieb. Der erste voll entlöhnte Allgemeinbildungslehrer Fritz Kiener wird angestellt.
1967
Einbau der Zentralheizung. Endlich gibt es fliessendes Warmwasser in den Badezimmern, und die Holzöfen in den Zimmern haben ausgedient.
1964
Neubau der Gärtnerei. Die Anlagen bleiben bis 2006 im Einsatz!
1956
Kauf des Postfeldes, auf dem bis heute wunderbare Gemüse in Mischkultur produziert werden.
1944
Anbau des östlichen Quertraktes. Ein Büro und weitere Internatszimmer entstehen.
1943
Kauf der seit Beginn gepachteten Liegenschaft «Chartreuse»; der Ausbildungsbetrieb wird weiter ausgebaut.
1935
Gertrud Neuenschwander und Ruth Pfisterer kommen dazu. Die drei Frauen leiten die Schule bis in die achtziger Jahre erfolgreich gemeinsam.
1934
Hedwig Müller gründet am 1. März 1934 die Gartenbauschule Hünibach.